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Fragen und Anmerkungen zum Grundschulbau in Mellendorf

 

1. Klimaschutz und Abriss: Reihenfolge beachten

Das Niedersächsische Klimaschutzgesetz (NKlimaSchG) empfiehlt folgende Prioritäten: 1. Suffizienz (Vermeidung), 2. Effizienz (Optimierung) und erst 3. Austausch oder Abriss.
Warum startet die Gemeinde Wedemark mit dem Abriss, ohne nachweislich die ersten beiden Schritte geprüft zu haben? Hier wird der „3. Schritt vor dem 1. Schritt“ gemacht.

2. Fehlende CO2-Bilanz

Für keine der möglichen Varianten gibt es eine CO2-Bilanz. Bereits vor 4 Jahren hat der Rat beschlossen, ein „CO2-Preisschild“ für alle wichtigen Entscheidungen einzuführen. Warum wurde dies nicht umgesetzt? Eine CO2-Bilanz sollte bei solch einer Entscheidung der Maßstab sein.

3. Unklare Raumgrößen

Das Raumkonzept für die neue Grundschule enthält keine konkreten Quadratmeterangaben. Ein Unterrichtsraum ist nicht klar definiert. Zum Vergleich: Bei den Feuerwehrhäusern (Vorlage 099/2024) gibt es präzise Angaben – bis hin zu einzelnen Räumen. Warum fehlt diese Transparenz hier?

4. Prognose der Schülerzahlen fehlt

Eine Prognose zur Entwicklung der Schülerzahlen in der Wedemark liegt noch nicht vor. Wie soll der Platzbedarf einer Schule ohne belastbare Daten über die Schülerzahlen geplant werden?

5. Generationengerechtigkeit: Klimaschutz und Finanzen

Generationengerechtigkeit betrifft nicht nur das Klima, sondern auch die Finanzen. Die geplante Abschreibungsdauer von 80 Jahren für den Neubau entspricht nicht der realistischen Nutzungsdauer von etwa 40 Jahren.
Bereits jetzt müssen wir für die „alte“ Grundschule einen Restbuchwert von 680.000 Euro als Verlust verbuchen. Für den Neubau würde dies im Jahr 2065 bedeuten, dass bei 21 Mio. Projektkosten ein außerordentlicher Verlust von 10,5 Mio. Euro anfällt – zusätzlich zu den Kosten für einen erneuten Neubau. Ist das verantwortungsvolles Handeln?

6. Einschränkungen durch die Bauweise

Ein mehrgeschossiger Neubau führt zu höheren Betriebskosten. Treppenhäuser und Aufzüge sind teurer in der Wartung, Reinigung und Pflege. Warum wird diese Variante favorisiert, wenn eine eingeschossige Lösung praktischer und kosteneffizienter wäre?

7. Sommerlicher Hitzeschutz

Bei einem mehrgeschossigen Bau muss der sommerliche Hitzeschutz (DIN 4108) eingehalten werden. Das bedeutet, dass eine Kühlanlage notwendig ist, was wiederum höhere Energiekosten (Stromverbrauch) verursacht. Dies muss in die Energiebilanz einfließen.

8. Baustellenbetrieb neben dem Unterricht

Ein Neubau direkt neben dem laufenden Unterrichtsbetrieb ist problematisch: Lärm, Staub, Erschütterungen und Baustellenverkehr beeinträchtigen den Unterricht. Besonders der Anlieferverkehr morgens zu Unterrichtsbeginn wird eine Belastung darstellen. Eine Containerlösung auf dem Schützenplatz oder im Wedemarkstadion wäre hier eine emissionsfreie Alternative. Die Sanierungsvariante trennt Unterricht und Baustellenbetrieb am effektivsten.

9. Pädagogisch wertvoller Grundriss

Das Bestandsgebäude hat einen bewährten, pädagogisch wertvollen Grundriss. Dieser bleibt nur erhalten, wenn die Schule saniert wird oder ein Neubau nach Variante 3.1 (auf einem anderen Gelände, z. B. im Wedemarkstadion) umgesetzt wird. Ein Neubau auf dem aktuellen Schulgelände ist aufgrund des Platzmangels nur mehrgeschossig möglich.

10. Kreative Einschränkungen

Die vorhandene Bausubstanz der alten Schule wird nicht in den Planungsprozess einbezogen. Andere Gemeinden zeigen, wie bestehende Gebäude durch serielles Sanieren sinnvoll integriert werden können. Warum wird diese Möglichkeit hier nicht in Betracht gezogen?